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PPDB (Political Party Data Base Project)

Das Political Party Data Base Project (PPDB) ist ein internationales Forschungsprojekt zur langfristigen Erhebung von Parteiorganisationsdaten in parteibasierten repräsentativen Demokratien. Die ab dem Jahr 2011 erhobenen Daten stellen u.a. Informationen zu den Strukturen und Ressourcen, zum Führungsmanagement sowie zur innerparteilichen Partizipation der jeweiligen Parteien bereit. Anhand der Daten ist es möglich, sowohl den Wandel von Parteien in einzelnen Ländern zu untersuchen als auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede politischer Parteien im internationalen Vergleich herauszuarbeiten. Die erste Erhebungsrunde, die 19 Länder und 122 politische Parteien umfasst, wurde im Januar 2017 veröffentlicht.  Runde 1b, die 6 weitere Länder und 24 weitere Parteien abdeckt, wurde im November 2018 veröffentlicht. Die Datenerhebung der zweiten Runde fand 2018-19 statt und erfasst mithilfe von Experten 53 parlamentarische und präsidentielle Demokratien. Die Daten und Dokumentationen der Erhebungsrunde 2 wurden im März 2022 auf Harvard Dataverse veröffentlicht. Für weitere Informationen siehe den Anhang des Open-Access-Artikels: Scarrow, Susan E., Paul D.  Webb and Thomas Poguntke (2022) Intra-Party Decision-making in Contemporary Europe: Improving Representation or Ruling with Empty Shells? Irish Political Studies, DOI: 10.1080/07907184.2022.2046430. Dieser Beitrag wurde in einer Special Issue zum Gedenken an Peter Mair veröffentlicht.

Für Deutschland ist das PRuF im Rahmen dieses internationalen Projektes für die Datenerhebung aller auf Bundesebene relevanten Parteien verantwortlich.

Zudem bieten wir eine stets wachsende Sammlung an Parteisatzungen in der Originalsprache. Ziel des PPDB ist es, die gesammelten Daten der internationalen Forschungsgemeinde in einer öffentlich zugänglichen Datenbank zur Verfügung zu stellen – insbesondere auch für Promotionsvorhaben.

2016 ist die erste große Publikation unseres Projekts in Party Politics erschienen. In "Party Rules, Party Resources and the Politics of Parliamentary Democracies: How Parties Organize in the 21st Century" (Poguntke/Scarrow/Webb, Party Politics, 2016) geben wir einen Überblick über das Projekt und eine Zusammenfassung der ersten Forschungsergebnisse. Darüber hinaus publizierten die Mitglieder der internationalen Forschungsgruppe ihre Erkenntnisse in dem gemeinsamen Buch „Organizing Political Parties. Representation, Participation, and Power“ (Scarrow/Webb/Poguntke), welches im Sommer bei Oxford University Press 2017 erschien.

Das PPDB steht in der Tradition eines früheren Projekts zur Erforschung von Parteiorganisationen, initiiert von Richard S. Katz und Peter Mair. 1992 hatten die beiden Forscher mit “Party Organizations: A Data Handbook on Party Organizations in Western Democracies, 1960-90” ein Standardwerk zu Parteiorganisationen herausgegeben. Paul Webb und Thomas Poguntke waren damals bereits an diesem ersten Projekt beteiligt, dessen Ziel es war, international vergleichend Daten zu Parteiorganisationen für den Zeitraum 1960 bis 1990 zu sammeln.

 

Förderung:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG),
United Kingdom Economic and Social Research Council (ESRC) und
United States National Science Foundation (NSF) über den Bereich Open Research Area (ORA)

Fördersumme:

DFG: 200.000 €
ESRC: 160.000 £
NSF: 265.000 US-$

Laufzeit:

August 2014 bis Juli 2018

Projektleitung:

Prof. Dr. Thomas Poguntke (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Prof. Dr. Susan Scarrow (University of Houston)
Prof. Dr. Paul Webb (University of Sussex)

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Sophie Karow, M.A. (bis Juni 2019), Dr. Michael Angenendt (ab August 2019)

Studentische Hilfskraft: Pauline Marquardt, B.A.

Projekthomepage: www.politicalpartydb.org

Projektdatenbank: https://www.pruf.de/datenbanken-parteischiedsgerichte-und-ppdb/ppdb-database

Verantwortlichkeit: