Legitimationsquellen regionaler Governance im globalen Süden
Eingebettet in die Frage nach legitimen Formen des Regierens jenseits des Nationalstaates, die zu den zentralen Anliegen der Governance-Forschung gehört, fragt das Projekt nach den kontextspezifischen Legitimationsquellen von Regionalorganisationen des globalen Südens und deren Wirkung (AU, ASEAN, Arabische Liga) und trägt damit zur Erklärung des Grades der Akzeptanz dieser Organisationen bei. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Annahme, dass die Nutzbarmachung kontextspezifischer Legitimitätsquellen auch für internationale Organisationen globaler Reichweite zu einer Stabilisierung der globalen Ordnung beitragen kann. Das Projekt untersucht hierzu die Wirkung unterschiedlicher Legitimitätsquellen. Dies geschieht einerseits im Anschluss an eigene Forschungsarbeiten zum legitimen Regieren auf globaler Ebene (u.a. Take 2009, 2013a) und andererseits unter Bezugnahme auf einschlägige politikwissenschaftliche, soziologische, kritische und kulturwissenschaftliche Regionalstudien. Zentrales Anliegen des beantragen Projektes ist es, die Theorie und Empirie legitimen regionalen Regierens im globalen Süden durch eine von Hypothesen geleitete, systematische Analyse verschiedener Legitimitätsquellen miteinander zu verknüpfen und damit eine Forschungslücke zu füllen. Mit der Analyse dreier Regionalorganisationen aus unterschiedlichen sozio-kulturellen Kontexten soll erstens die Vielfalt von Legitimationsquellen jenseits der OECD-Welt aufgezeigt, zweitens deren Wirkung hinsichtlich der Akzeptanz dieser Organisationen in Bezug auf unterschiedliche Adressaten untersucht und drittens daraus Hinweise auf Reformoptionen dieser regionalen Organisationen aber auch der globalen Ordnung insgesamt gewonnen werden.
Laufzeit: 2019 – 2022
Finanziert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)