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Steuerung durch Recht und soziale Institutionen in Osteuropa

Seit 2007 fördert die Metro-Stiftung ein Forschungsprojekt zum Thema "Steuerung durch Recht und soziale Institutionen in Osteuropa", das unter Leitung von Prof. Dr. Sabine Kropp (inzwischen FU Berlin) und Prof. Dr. Thomas Poguntke durchgeführt wird. Mithilfe eines Vergleichs unterschiedlicher Public Policies (Umweltverträglichkeitsprüfungen, Regulierung ethnischer Konflikte bzw. Nationalitätenpolitik, Sozialpolitik) in den russischen Regionen wurde untersucht, ob und wie sich unter den Bedingungen eines sich zunehmend in Richtung Autokratie entwickelnden politischen Systems Konflikte und praktische politische Probleme durch horizontale Verhandlungsbeziehungen und Netzwerke zwischen Staat, Unternehmen und Zivilgesellschaft gelöst werden. Von besonderem Interesse waren die Wechselbeziehungen unterschiedlicher – hierarchischer und verhandlungsförmiger – Governanceformen. Dabei wurden Faktoren herausgearbeitet, die Compliance in den untersuchten Public Policies beeinträchtigen bzw. erleichtern.

Nach Abschluss der Promotionsarbeiten schließt das Projekt mit einer Zusammenfassung und Veröffentlichung der Forschungsergebnisse sowie einer internationalen Konferenz zum Thema "Governance und Corporate Responsibility in Russland". Die Konferenz widmet sich den Herausforderungen, denen Unternehmen im Rahmen ihrer Corporate-Responsibility-Aktivitäten im heutigen Russland gegenüberstehen. Im Mittelpunkt stehen die Kooperation zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und die Notwendigkeit moderner Gesellschaften, eine nicht-hierarchische Governance als Antwort auf den gesellschaftlichen Strukturwandel zu praktizieren. Für den Staat eröffnet die Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern die Möglichkeit, sich in einer zunehmend komplexen Umwelt Informationen zu beschaffen, passgenauere Problemlösungen auszuarbeiten und die Akzeptanz politischer Entschei­dungen zu erhöhen. Internationale Akteure, wie Handelsunternehmen, Banken und Investmentfonds, fordern ebenfalls eine Öffnung gegenüber Stakeholdern, um ihre Aktivitäten umwelt- und sozialverträglich zu gestalten. Auch in Russland finden international anerkannte CR-Standards (z.B. Äquator Prinzipien, AA 1000, ISO 26000) Anwendung auf nationale wie internationale Unternehmen.

Die Konferenz zielt auf einen Austausch zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachdisziplinen und Stakeholdern, die Erfahrungen aus der unternehmerischen und politischen bzw. administrativen Praxis mitbringen. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen der Heinrich-Heine-Universität, der Lomonossov Universität Moskau und der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und stärkt die Vernetzung mit der Stadt Düsseldorf und ihren Wirtschaftsunternehmen.

 

Förderung: Metro-Stiftung

Fördersumme: 210.000 €

Laufzeit: 2007-2015

Verantwortlichkeit: