Am 08. und 09. Mai veranstalte das PRUF das 31. Parteienwissenschaftliche Symposion mit dem Thema „630 Plätze vergeben – Perspektiven auf die Bundestagswahl 2025“.
In diesem Jahr wurde die alljährliche Veranstaltung an einem besonderen Ort ausgerichtet: Das PRUF empfing die zahlreichen Gäste aus Rechts- und Politikwissenschaft sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger im Palais Wittgenstein.
Nicht nur die im Februar stattgefundene Bundestagswahl, bei der das neue „Ampel-Wahlrecht“ erstmalig Anwendung fand, sondern insbesondere die vorangegangene Vertrauensfrage machten das Thema hochaktuell und den Diskussionsbedarf entsprechend groß.
Der erste Veranstaltungstag begann mit einer deutsch-französischen Perspektive: Prof. Dr. Christoph Schönberger und Prof. Dr. Armel Le Divellec beleuchteten das Thema instabiles Regieren in instabilen Parlamenten aus Sicht beider Länder und nahmen dabei besonders das Misstrauensvotum in den Blick.
Anschließend erläuterten Prof. Dr. Sophie Schönberger und Prof. Dr. Joachim Behnke das neue Wahlrecht mit besonderem Fokus auf dessen praktische Anwendung und gingen dabei auf die vielfach geäußerte politische und verfassungsrechtliche Kritik ein. Ihre Ausführungen stießen im Plenum eine lebhafte und kontroverse Diskussion an.
Im letzten Panel des Tages wurde das Wahlergebnis aus politikwissenschaftlicher Perspektive analysiert - unter anderem mit einem besonderen Fokus auf die Rolle der sozialen Medien.
Im Anschluss daran kamen die Gäste im Innenhof des Palais Wittgenstein zu einem Abendempfang zusammen, bei dem die zuvor präsentierten Inhalte in angeregtem Austausch weiter vertieft wurden. Später nutzten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, in der traditionellen Düsseldorfer Brauerei „Uerige“ auch abseits des Rahmenprogramms miteinander ins Gespräch zu kommen.
Der zweite Veranstaltungstag wurde mit einem Podium zum Wahlkampf in den sozialen Medien eröffnet. Dabei wurden exemplarisch die Social-Media-Auftritte verschiedener Politiker*innen präsentiert und die Strategien der Parteien im Umgang mit sozialen Netzwerken aus politikwissenschaftlicher Perspektive analysiert.
Zum Abschluss der Veranstaltung folgte eine Analyse von Prof. Dr. Oskar Niedermayer und Prof. Dr. Thomas Poguntke zum Zustand des Parteiensystems nach den Bundestagswahlen, bei der unter anderem die Rolle extremistischer Parteien und deren Regierungsbeteiligung im europäischen Kontext thematisiert wurde.
Wir blicken auf zwei erkenntnisreiche Tage zurück, die nicht zuletzt durch die interdisziplinären Ausführungen vielfältige Einblicke ermöglichten. Das PRUF bedankt sich bei allen Referentinnen und Referenten und den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern – insbesondere für die intensiven und angeregten Diskussionen!