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3. Teilprojekt 2: Tea Party in vergleichender Perspektive

Seit ihrer Entstehung in der Frühphase der Präsidentschaft Barack Obamas hat sich die amerikanische Tea Party zu einer populistischen Sammlungsbewegung entwickelt, die das Gesicht des amerikanischen Konservatismus verändert hat. Ursprünglich aus dem Protest gegen Bailouts und Konjunkturpakete entstanden, ist sie zu einem Knotenpunkt unterschiedlichster konservativer Strömungen geworden. Gaben in den Bush-Jahren noch vor allem die Neokonservativen den Ton an, so hat die Tea Party das ideologische Epizentrum der Republikaner weiter in Richtung „small government“ verschoben.

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Tea Party generell ein neuartiges Phänomen darstellt und inwieweit sie sich in die Geschichte der populistischen Bewegungen in den USA einordnen lässt. Das Neue an der Tea Party wird dabei nicht ausschließlich in den in ihr zu findenden ideologischen Strömungen gesucht. Vielmehr sollen die Zusammenhänge zwischen Ideologie, der dezentralen Organisationsform und die Art der populistischen Ansprache in den Blick genommen werden.

Und in diesem letzten Punkt gelingt vielleicht auch der Anschluss an europäische Diskurse über die Vertrauenskrise der Politik. Denn bei aller gebotenen Vorsicht angesichts der transatlantischen Unterschiede, werden doch Vergleichspunkte offenbar: Kommt in den europäischen Protestbewegungen und Parteien jüngerer Zeit nicht ebenso die radikale Skepsis gegenüber Institutionen und den sie beherrschenden Eliten zum Ausdruck? Ist es nicht die gleiche Ungeduld angesichts komplexer politischer Prozesse, die sich hier in populistischem Furor entlädt, eine vergleichbare Ablehnung repräsentativer Demokratiemodelle?


Das Projekt in den Medien:

Torben Lütjen, Kreuzzug gegen die Aufklärung, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15.11.2010.


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