Moot Court und juristische Ausbildungsmethodik in Deutschland (Förderprogramm "Ost-West-Dialog 2022")
Das mittlerweile regelmäßig stattfindende vom DAAD finanzierte Seminar verfolgt das Ziel, in einem internationalen Dialog Aspekte der Demokratie und Demokratisierung zu erörtern. Gerade das Interdisziplinäre sowie eine immer wieder variierende Mischung von Wissenschaftlern und Studenten sind Gründe dafür, dass Vorträge und Diskussionen sich als fruchtbar erwiesen haben. Gemeinsame Freizeitaktivitäten fördern Verbindungen über die Veranstaltungsdauer hinaus. Zu den bisherigen Seminaren hier.
Projektpartner: Nationale Luftfahrtuniversität, Kiew/Ukraine; M. Narikbayev KAZGUU Universität, Astana/Kasachstan
Fördergeber: DAAD
Fördersumme: 39.825 Euro
Laufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2022
Veranstaltungsbericht 2022: Seminar "Durchsetzbarkeit von Staats- und Verfassungsrecht"
In Kooperation mit dem Zentrum des Deutschen Rechts an der M. Narikbayev KAZGUU Universität in Nur-Sultan, Kasachstan, und dessen Leiter Prof. Dr. Roman Melnyk führten Ewgenij Sokolov und Dr. Sebastian Roßner, M.A., zwei Veranstaltungsreihen zum Thema „Durchsetzbarkeit von Verfassungsrecht“ für Studierende und „Juristisches Ausbildungssystem in Deutschland“ für Dozierende durch. Als internationales Projekt, das durch den DAAD gefördert wird, dient es dem akademischen Dialog mit Hochschulen in der Ukraine und in Kasachstan und der Stärkung demokratischer Strukturen.
Die erste Veranstaltungsreihe, die sich an kasachische Studierende richtete und in deutscher Sprache stattfand, umfasste ein fünftägiges Intensivseminar zum Thema „Methodik, Inhalte und Verfahren des Staatsorganisationsrechts“. Hieran konnten auch ukrainische Studierende online teilnehmen. Erfreulicherweise erlaubte die gute technische Ausstattung der KAZGUU Universität deren Einbindung und Beteiligung. Zur Vorbereitung nutzten die Studierenden Materialien, die von den beiden Dozenten für das Programm entwickelt wurden. Im Rahmen des Seminars befassten sich die Studierenden mit den Grundlagen des deutschen Staatsorganisationsrechts und wendeten das Erlernte parallel in Fallübungen an, sodass sie ihre Kenntnisse verfestigen konnten. Im Anschluss an das Seminar haben die Studierenden eine Klausur geschrieben, die zusammen mit den bisherigen Leistungen darüber entscheidet, welche Studierenden zum Moot Court in Düsseldorf eingeladen werden.
Die zweite – dreitägige – Veranstaltung richtete sich an Dozierende verschiedener Universitäten Kasachstans aus dem Fachbereich der Rechtswissenschaften und trug den Titel „Juristisches Ausbildungssystem in Deutschland“. Dieses Seminar widmete sich im Wesentlichen der Organisation und Durchführung verschiedener Veranstaltungstypen, die an deutschen Universitäten geläufig sind. Dazu zählen insbesondere die Arbeitsgemeinschaften, Seminare und Moot Courts. Im wechselseitigen Austausch wurden die Veranstaltungstypen der juristischen Ausbildung im Hinblick auf die Durchführung an kasachischen Universitäten diskutiert und praktisch erprobt. Auch hier spielte die deutsche juristische Methodenlehre eine hervorgehobene Rolle.
Das PRuF bedankt sich für den gelungenen und erkenntnisreichen Austausch in Nur-Sultan und freut sich, im Dezember dieses Jahres die Studierenden in Düsseldorf zum fünftägigen internationalen Moot Court gemeinsam mit Studierenden der HHU begrüßen zu dürfen.