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Neuveröffentlichung: "Political Parties and the Crisis of Democracy" bei Oxford University Press

Wir freuen uns, die Veröffentlichung unseres neuen Sammelbands „Political Parties and the Crisis of Democracy“, herausgegeben von Co-Direktor Prof. Dr. Thomas Poguntke und Dr. Wilhelm Hofmeister, bekannt zu geben. Dieses Buch steht ab sofort Open Access zur Verfügung.

Buchbeschreibung

In den letzten Jahren hat die Demokratie weltweit erhebliche Rückschläge erlitten, und der Anteil der Weltbevölkerung, der in Freiheit unter demokratischen Regierungen lebt, ist deutlich zurückgegangen. Überraschenderweise wird in den meisten Analysen wenig auf die Rolle der politischen Parteien in diesem Kontext eingegangen, obwohl Einigkeit darüber besteht, dass Parteien für das Funktionieren der Demokratie entscheidend sind.

"Political Parties and the Crisis of Democracy" untersucht, wie Parteien zur Konsolidierung der Demokratie beitragen, warum sie heute versagen, warum neue Parteien entstehen und alte verdrängt werden und was Parteien tun müssen, um im harten Wettbewerb zu überleben, insbesondere gegenüber populistischen Parteien.

Das Buch bietet einen einzigartigen globalen Fokus und beinhaltet Länderstudien aus 23 alten und neuen Demokratien in Europa, Asien, dem Pazifikraum, Afrika und Lateinamerika.

Das PRUF ist im Sammelband durch Kapitel der Herausgeber Thomas Poguntke und Wilhelm Hofmeister sowie durch Michael Angenendt und Simon Brause vertreten.

Thomas Poguntke, Susan Scarrow und Paul Webb entwickeln in ihrem Kapitel „Analysing Political Parties and Democracy: Themes, Questions, Problems” verschiedene Leitfragen, die die Fallstudien im Sammelband als Analyserahmen nutzen. Die Autoren schlagen vor, Parteien als Produkte ihrer (sich verändernden) Umwelt zu analysieren, als professionalisierte Organisationen, als Akteure, die organisierte Verbindungen zu anderen kollektiven Akteuren herstellen und aufrechterhalten, als Empfänger öffentlicher Mittel, als Gesetzgeber, die mehr oder weniger kohärent handeln können, und nicht zuletzt als Kommunikatoren.

In „The Long Way towards Polarized Pluralism: Party and Party System Change in Germany“ analysieren Michael Angenendt und Simon Brause die deutschen Parteien und den Parteienwettbewerb zur Bundestagswahl 2021 und bieten einen Überblick über die Entwicklung des Parteiensystems seit 1949. Sie verweisen auf die gestiegene Polarisierung und Fragmentierung des deutschen Parteiensystems und schließen, dass diese Entwicklung weiter lagerübergreifende Koalitionen nötig macht, was zu einer weiteren Polarisierung führen kann.

Wilhelm Hofmeister evaluiert in „Can the Parties be Helped? Political Party Assistance in International Cooperation“, wie Parteien bei der Bewältigung Ihrer Herausforderungen durch externe Organisationen wie politischen Stiftungen geholfen werden kann. Der Autor greift hierbei auf seine langjährige praktische Erfahrung als Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung zurück. Im Kapitel werden die Möglichkeiten und Grenzen der Parteihilfe aufgezeigt, Träger und Instrumente der internationalen Parteienhilfe dargestellt und Kritik und Empfehlungen der Parteienhilfe diskutiert.

Im letzten Kapitel „Parties and Democracy: A Difficult Relationship“ schließen Thomas Poguntke, Susan Scarrow und Paul Webb, dass in den etablierten Demokratien eine Erosion der Parteien zu beobachten ist, während in neueren Demokratien Parteien Schwierigkeiten haben, sich gesellschaftlich zu verankern. Es ist ein Trend hin zu einer personalisierten, plebiszitären Führung zu beobachten, während die Repräsentationsfunktion der Parteien sich abschwächt. Trotzdem bleiben Parteien zentral, auch weil die Auswahl des Regierungspersonals innerhalb der Parteien entscheidend für die Qualität der Demokratie ist.

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